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Den nachfolgenden Text habe ich in der „Basenji University“ gefunden. Das copyrigth habe ich nur für die Uebersetzung erhalten, den original Artikel mit Photos (Basenjis plus Jäger plus „Strecke“) können Sie unter der angegebenen Quelle einsehen. Der Autor beschreibt seine Methoden der Erziehung und Ausbildung zur jagdlichen Verwendung von Basenjis. Die dargestellte Jagdmethode erinnert an das im deutschen Sprachraum bezeichnete „Buschieren“.

 

 

 

Ausbildung von Basenji`s zur Jagd

von Major A. L. Braun

 

Quelle:

http://www.basenji.org/BasenjiU/Activities/HuntingBraun1971.pdf

Course #  207 Hunting Basenji University “Preserving Our Past and Educating Our Future” Training the Basenji for the Field

Major A. L. Braun        The Basenji      February 1971  Uebersetzung LRB

 

 

Leute reden über viele Dinge, aber von wenig Dingen haben sie Ahnung, - eines davon betrifft die  jagdlichen Fähigkeiten der Basenji. Die meisten Züchter schwärmen von den Jagdqualitäten der Rasse, aber jagen tun sie nicht mit ihnen.

 

Das ist bedauernswert, auch wenn  ein gut erzogener Basenji ein wunderbares Haustier ist , und ein wohl gebauter gibt einen prima Ausstellungshund, doch es sind diejenigen Basenji`s, die für die  Jagd ausgebildet und eingesetzt werden, welcher das meiste Vergnügen bereiten. Je bekannter unserer Rasse wird, desto mehr bin ich davon überzeugt, dass mehr und mehr Leute Interesse an dieser Rasse als Jagdhund entwickeln. Die paar unter uns, die in diesem Land (USA / Canada?) in den vergangenen Jahren regelmässig mit solchen Hunden gejagt haben, werden von Novizen unter den Basenji Besitzern häufiger gefragt was zu tun ist, um diese Hunde für die Feldarbeit abzurichten.

 

Wenig ist über diesen Sachverhalt bisher geschrieben worden – vielleicht auch deshalb, weil Leute die  tatsächlich mit Basenji`s jagen, zu viel Vergnügen darin finden, um sich die Zeit zu nehmen auch darüber zu schreiben.

 

Wie auch immer, unsere nördlichen Waldparadiese liegen zur Zeit unter einem Meter Schnee und weil Basenji`s nicht mit Schneeschuhen ausgestattet sind, sehe ich mich in der Lage etwas über die  Feldarbeit mit unserer Rasse zu schreiben.

 

Wegen der speziellen Eigenheiten der Basenji`s gibt es die Meinung, es sei sehr schwer einen Basenji zu trainieren – oder aber die jagdliche Ausbildung müsse anders ablaufen als bei anderen Jagdhunden.

 

Auch wenn ich nicht ganz mit dieser Meinung übereinstimme, gebe ich zu, es braucht eine grundlegendes Verständnis über das Temperament dieses Hundes, wenn es gelingen soll ihm unsere Kommandos beizubringen. Er muss dahin gebracht werden, dass er glaubt, dass das was wir möchten, das ist was er will, - ohne dabei seine Intelligenz zu beleidigen.

 

Es ist nahezu unmöglich, ihm unsere Ansagen mit Druck beizubringen. Eventuell wird er gehorchen, aber er nimmt es übel und entwickelt Widerwillen. Weitaus bessere Ergebnisse werden durch geduldige, liebevolle Beständigkeit erreicht. Er muss dazu erzogen werden dass er weiss dass Du der Boss bist, aber:  dass Du ihn liebst und ihn verstehst.

 

Die meisten die mit mir Kontakt gekommen sind, um einen Basenji jagdlich abzurichten, sind im Besitz eines Tieres von sechs Monaten oder mehr. Alteingesessene Jäger und Ausbilder behaupten, die Ausbildung sollte erst mit erwachsenen Hunden erfolgen. Ich stimme damit überein dass auch ein erwachsener Basenji trainiert werden kann, ich selber habe das erfolgreich durchgeführt; aber wenn der Hund nicht als Welpe etwas Grundtraining absolviert hat, sind die Aussichten auf Erfolg gering, sehr gering und erfordern mehr Geduld, Erfahrung und Zeit als den meisten von uns zur Verfügung steht. Ich bin davon überzeugt es ist günstiger und wesentlich einfacher mit einem Welpen zu beginnen.

 

Ich meine weiterhin, dass es am besten ist, einen Welpen aus einem Wurf auszusuchen, von dem man weiss, dort sind Basenji`s mit Jagdleidenschaft und der entsprechenden Fähigkeit.

 

In so einem Wurf werden Welpen sein, die schon im Kindesalter mehr Anlagen als andere für jagdliche Tendenzen aufzeigen, sie registrieren Vögel die vorbei fliegen und zeigen aktives Interesse daran,  verhalten vielleicht auf der Stelle sobald sie die Vögel bemerken, oder begeben sich in die „Basenji-Stellung“ mit den Vorderbeinen auch dem Boden und dem Hinterteil in Hockstellung, vielleicht schnellen sie darauf zu und kommen heran. Das sind dann auch diejenigen Welpen welche die meiste Begeisterung zeigen einen Ball zu verfolgen und erobern.

 

Die Ausbildung von Basenji`s sollte früh beginnen. Erwerben Sie Ihren Welpen im Alter von sieben bis acht Wochen, Hirn und Nervensystem haben zu diesem Zeitpunkt schon beinah die Kapazität des erwachsenen Tieres erreicht, und er kann lernen auf Menschen einzugehen.

 

Es ist der Zeitpunkt an dem Sie die Beziehung zu Ihrem Hund gründen. Sie übernehmen die Rolle der Eltern und durch nicht zweckgebundene Spiele, sowie mit Hinführung zu Disziplin, können Sie mit dem Training zum Jagdhund (gundog) beginnen,

 

Zwischen der 7. und 12. Woche sollten Sie so viel Zeit als möglich mit Ihrem Welpen verbringen, es ist die Phase mit der besten Aufnahmefähigkeit und auch der Fähigkeit das Erlernte in bleibender Erinnerung zu behalten. Füttern Sie den Hund selber (von Hand?) um emotionale Sicherheit und Bindung zu aufzubauen. Definieren Sie einen festen Schlafplatz den der Hund gerne annehmen kann, lehren Sie ihn mit den Frustationen des Hundekinderdaseins fertig zu werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Durch regelmässige Wiederholung lernt der Welpe seinen Namen, danach die Bedeutung von „Nein“ nachdem Handlungen korrigiert wurden; und dann „fein“ (oder vergleichbares) verbunden mit liebevollem Streicheln.

 

Auf der Grundlage einer liebevollen aber festen Disziplin mit  viel Lob und Geduld Ihrerseits, wird der Welpe am Ende der 12. Woche seinen Namen wissen und darauf reagieren, er wird stubenrein sein, und entspannt an der Leine gehen. Dies ist die Zeit für die wichtigste Lehreinheit: Sie sind der Boss, aber sein Leben kann wunderbar sein, wenn er Sie zufrieden stellt. Dies sind Dinge die der Welpe frühzeitig lernen muss um ein angenehmer Lebensgefährte zu werden. Sowohl als Haustier als auch als Jagdhund.

 

Die formale Jagdhundeausbildung beginnt mit der 12. Woche. Von da an bis zum Alter von vier Monaten legen Sie den Focus auf  „sitz“  „bleib“  und „komm“. Ich brauche hier nicht weiter ins Detail zu gehen wie man dies umsetzt, es gibt genug Literatur zum Thema und ausreichend Hundeschulen.

 

Ich gehe davon aus, Sie haben sich zu diesem Thema schon eingelesen. Beobachten Sie die Ausbildung in einer Hundeschule zum Thema Gehorsam, danach wenden Sie das Gelernte in Ihrem eigenen Training zu Hause an. Ich schreibe dies desshalb, weil die meisten Hundeschulen für Gehorsamkeitsübungen keine Hunde nehmen die jünger als sechs Monate sind, und weil etliche Trainer mit Methoden arbeiten, die mit Basenji`s nicht kompatibel sind.

 

Darüber hinaus üben sich viele Schulen in der Routine einer formalen, stilisierten Gehorsamkeits-übung, die der Hund nur im Ring nachkommt und die er ausserhalb ignoriert, insbesondere den Befehl „komm“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sie müssen Ihren Hund dazu motivieren den Befehlen „sitz“  „bleib“  und „komm“ in einer realistischen Umgebung freudig und ohne zu Zögern nachzukommen, und das nicht nach der rigiden militaristischen Art wie sie in Hundeschulen üblich ist. (Der Artikel wurde Anfang der 70iger Jahre geschrieben)

 

Bisher erfolgte das Grundlagentraining auf Befehlen mit der Stimme, lehren Sie ihm ab jetzt  Handsignale und Pfeifen zu beachten.

 

Das Handsignal für „sitz“ erfolgt mit hochgehaltener geschlossener Hand und ausgestrecktem Zeigefinger, dann führen Sie die Hand nach unten und zeigen auf den Boden. Das Signal für „bleib“ mit flach ausgestreckter aufrechten Hand, Handballen unten. Für „komm“ beginnen Sie mit dem Zeichen für „bleib“, dann senken Sie die Hand zum Boden, begleitet mit zweimaliger Verwendung der Pfeife. Das Befolgen dieser Kommandos ist die Grundlage für das nachfolgende Training.

 

Der natürliche Jagdinstinkt der Basenji`s seit je her ist das Auffinden, Annehmen, Treiben und Festhalten des Wildes. Unter der Einbeziehung dieser Instinkte in Verbindung mit den erlernten Kommandos kreieren Sie einen wunderbareren Jagdhund.

 

Nehmen Sie ihn jetzt mit ins Gelände, vorzugsweise weit weg vom Verkehr  und logischer Weise in einem Gebiet mit dem Wild dass er jagen soll. Binden Sie ihn los und lassen Sie ihn das Gelände mit Nase und Augen erkunden.

 

Wenn er sich ausser Schussweite begibt, geben Sie mit Hand und Pfeife das Kommando für „komm“ und wenn er zurück gekommen ist, loben Sie ihn und geben erneuert das Kommando „such“.

 

Es wird nicht lange dauern bis er lernt was Sie von ihm verlangen, dass vor Ihnen vor und zurück laufen soll, sowie dass er die maximale Entfernung einhält. Durch Lob wird er lernen, das

Gelände aufzuteilen, seinen Instinkten zu folgen und das Wild zu finden. Wenn er es gefunden hat wird er natürlich nach vorne schnellen und das Wild annehmen. Bis er in das Schussfeld kommt haben Sie nun die Gelegenheit (zum Schuss zu kommen).

 

Wenn das Wild erlegt ist, werden Sie Ihrem Hund das Schnüffeln und Lecken erlauben, damit er in Erfahrung bringt, hinter was er her war. Manche Jäger geben ihren Hunden Innereien, Herz, Leber usw. um ihre Jagdleidenschaft zu fördern. Ich persönlich ziehe es vor mit einem hungrigen Hund ins Gelände zu gehen, niemals mit einem satten.

 

Wenn Sie ihn regelmässig mit hinaus nehmen und in wechselnder Frequenz auf diese Weise mit ihm arbeiten bevor er das Alter von einem Jahr erreicht hat, werden Sie einen Hund erhalten, von dem Sie wissen, dass er das Wild finden und für Sie in Schussweite bringen wird.

 

Es gibt Jäger die sich damit nicht zufrieden geben. Wenn also der Hund - nach dem Alter von vier Monaten - die Befehle „sitz“  „bleib“  und „komm“ auf richtige Weise und unverzüglich nachkommt, kann damit begonnen werden das Abstoppen im Lauf zu üben.

 

Vielleicht möchten Sie nach der Art Gehorsamkeitsschule arbeiten die unter der Bezeichnung „Einsatz und Rückruf“ bekannt ist, aber ich bin der Meinung dies ist nicht allzu  wirksam für die

Arbeit im Gelände. Ich bevorzuge eine Methode die von einem „gun dog man“ entwickelt wurde, indem er den Hund auf „whoa“ konditioniert. Durch schrittweise Verringerung des Handsignals bringt er den Hund dazu dem whoa zu folgen. Das Kommando wird nur eingesetzt wenn das Wild auf der Bildfläche ist, um den Hund am Platz zu halten und zu verhindern das Federvieh zu vertreiben – und auch um ihm beizubringen die Anwesenheit eines anderen Hundes zu akzeptieren.

Wenn kein Wild erschienen ist und der Jäger möchte dass der Hund anhält, verwendet er das Kommando „sitz“. Wenn Sie erreicht haben, dass der Hund unverzüglich auf Kommando stehen bleibt, sind Sie auf dem Weg zur Oberstufenausbildung.

 

Wenn Sie Ihren Hund mit der Sicht- und Nasenarbeit auf Vögel vertraut gemacht haben, und in Ihrer Gegend aktuell kein reichhaltiges Angebot an Wild vorhanden ist, verwenden Sie eine Uebungsgerät in Form einer Vogelschwinge an einer  Angel mit etwa 2,5 m Leine.

 

Mit diesem Werkzeug, begleitet mit Sprach- und Handkommandos können Sie Ihren Hund dazu bringen, sich  nicht auf einen Vogel in Ruheposition zu stürzen, darüber hinaus auch um sich an einen bewegenden Vogel an zuschleichen, (dies ist dann sehr nahe an dem Moment, an dem ein Basenji die Angelegenheit zum Abschluss bringt).

 

Unter Verwendung einer Schreckschusspistole können Sie ihren Hund an den Lärm eines Gewehrschusses gewöhnen, während die Schwinge über ihm hin und her schwirrt. Mit der Schwinge ohne die Angel können Sie mit dem Unterricht im Apportieren beginnen. Die Grundlagen sind gelegt, es gibt noch viel zu tun, ab jetzt werden Sie die meisten Erfahrungen im Gelände  gewinnen.

 

 

Nach Beendigung seiner beruflichen Laufbahn in der US Armee siedelt Braun mit seiner Familie nach Jacksonville Florida. Er verstarb dort im Juni 2013 und wurde 92 Jahre.

 

Braun war lizensierter Hundehändler und eröffnete den  (Basenji) Kennel Henty P’Kenya .

Darüber hinaus war er einige Zeit  “President of the Basenji Dog Club of America”. Nach seiner Pensionierung engagierte er sich ehrenamtlich bei den  “Disabled American Veterans”.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des vorliegenden Artikels war Major Braun 51 Jahre.

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